Interview mit Arno PeinAssistent im Wohnhaus Altneudörfl

Die LNW ist flexibel und offen für Neues, sie bestreitet neue Wege, die als Firma und Institution an sich nicht unbedingt Usus sind. Sie bietet viele Chancen und Freiheiten in der Gestaltung des Arbeitsalltags.

 

 

 

 

 

Interviewer:

Hallo Arno, erzähl mal, was du vor deiner Lebenshilfe-Karriere gemacht hast und was dir an deiner jetzigen Arbeit so gut gefällt?

Arno:

Ich bin Arno, bin 31 Jahre alt und seit 12 Jahren bei der Lebenshilfe. Zuerst bei der Lebenshilfe Radkersburg, und seit der Zusammenlegung mit der Lebenshilfe Feldbach sind wir ja die LNW Lebenshilfe NetzWerk GmbH. Ich bin über den Zivildienst in das Wohnhaus Altneudörfl und in die WG Halbenrain zur Lebenshilfe gekommen. Ich hatte meinen Platz noch nicht gefunden und nach einiger Zeit gemerkt, dass der Zivildienst mich glücklicher macht als mein damaliger Elektriker-Job. Für mich ist diese Arbeit absolut sinnvoll und abwechslungsreich – kein Arbeitstag ist wie der andere. Die Arbeit kann kreativ sein, und man kann sich gut einbringen. Mit der Einführung des selbstorganisierten Arbeitens im Team kann ich mich sehr gut identifizieren. Es wird sehr lösungsorientiert gearbeitet, und die Energie wird richtig eingesetzt. Unsere Kund*innen nehmen unsere Arbeit sehr gut an, und man kann sehen, welche positiven Entwicklungen sie machen. Man erkennt, wieviel Potenzial in ihnen steckt, speziell was die Förderung der Selbständigkeit anbelangt – was ich am Anfang vielleicht selbst gar nicht gedacht hätte, aber man lernt jeden Tag etwas dazu, auch noch nach 12 Jahren. Es gefällt mir richtig gut, wenn jeder seine Ideen in die Arbeit einbringen kann.

Interviewer:

Kannst du uns kurz darstellen, wie ein typischer Arbeitsablauf an eurem Standort aussieht?

Arno:

Unter der Woche haben wir von 06:00 bis 08:00 Uhr Frühdienst – da ist die Morgenpflege durchzuführen, Frühstück und Sonstiges mit den Kund*innen gemeinsam herzurichten, und da wird auch auf die individuellen Wünsche eingegangen. In der Früh ist wenig Zeit für pädagogische Dinge, weil die Pflege im Vordergrund steht und die Kund*innen in ihre Werkstätten fahren. Am Nachmittag hat man dann mehr Zeit. Die Kund*innen kommen von der Werkstätte zurück, und man kann gemeinsam etwas unternehmen. Wenn das Wetter nicht so mitspielt, gestalten wir den Nachmittag im Haus mit Musik hören, Malen oder kreativem Gestalten. An Wochenenden können wir mehr unternehmen – wir sind viel unterwegs, Ausflüge und Sonstiges sind eigentlich jedes Wochenende geplant. Ab und zu besuchen wir Angehörige von Kund*innen, die nicht mehr in der Lage sind, uns zu besuchen – das machen wir sehr gerne und oft. Ein Kunde hatte den Wunsch geäußert, mit mir als Begleitung einen Kurzurlaub zu machen – das wünscht er sich jedes Jahr, und diesen Wunsch erfüllen wir ihm sehr gerne. Solche Dinge machen unsere Arbeit aus. Wir geben unser Bestes und schauen, dass wir die Leute möglichst individuell begleiten können. Wir achten aber darauf, dass alle Kund*innen die Betreuung bekommen, die sie benötigen. Es ist schön zu sehen, wenn Kund*innen etwas annehmen und es ihnen dabei gut geht.

Interviewer:

Wo hast du die Herausforderungen gesehen und was schätzt du an deiner Arbeit?

Arno:

In unserem Team läuft es mit dem selbstorganisierten Arbeiten sehr vorteilhaft und positiv. Natürlich hat es ein paar Herausforderungen gegeben – wenn man neue Aufgaben dazu bekommt, die zuvor Standortleiter oder Bereichsleiter für einen gemacht haben. Aber wir sind da gut hineingewachsen und haben die Aufgaben nach eigenen Kompetenzen aufgeteilt. Natürlich unterlaufen uns hin und wieder mal kleine Fehler, die uns aber zur Reife bringen.  Man kann andere Bereiche und andere Arbeitsweisen kennenlernen und sich demensprechend für sein eigenes Team und für die eigene Arbeit was mitnehmen.

Interviewer: Es gibt ja auch diese Kreistreffen – sprichst du dort Probleme an?

Arno: Ja genau, dort bringt man die Themen einfach ein. Ich war schon oft bei Kreistreffen – es ist eine gute Möglichkeit, die praktische Arbeit zu schildern. Es hat sich in den letzten Jahren viel getan. Es ist wichtig, dass man auf die Assistent*innen hört und sie unterstützt oder neue Unterstützungsformen findet. Auch mit der Teambegleitung können wir Themen ansprechen, die uns direkt betreffen.

Interviewer: Wie ist es mit Fortbildungen?

Arno: Unabhängig davon, dass jeder Fortbildungen in seinen Bereichen machen muss, die vorgeschrieben sind, bietet die LNW sehr viele unterschiedliche Angebote und Fortbildungen an, die sehr gut angenommen werden.

Interviewer: Jetzt zum Schluss noch eine letzte Frage für neue Mitarbeiter*innen. Was macht die LNW aus und warum soll man genau hier arbeiten?

Arno: Die LNW ist flexibel und offen für Neues, sie beschreitet neue Wege, die als Firma und Institution an sich nicht unbedingt Usus sind. Sie bietet viele Chancen und Freiheiten in der Gestaltung des Arbeitsalltags. Auf Fortbildungen und das dazugehörige Fortbildungsbudget wird großen Wert gelegt. Die Arbeit und Zusammenarbeit ist in allen Bereichen sehr interessant und gestaltet sich immer aufs Neue abwechslungsreich – was auch dazu führt, dass man sich selbst neu entdecken kann und für sich selbst auch was lernen kann.